Mulchen – so einfach und so vielseitig effektiv
Die Sommersaison startet wieder. Und damit für viele auch die Gärtnerzeit. Ob auf dem kleinen Balkon, wie bei mir auf dem Terrassengarten oder auch in einem größeren (Schreber-)Garten. Gleichzeitig bedeutet das auch: Gießen, gießen, gießen. Denn mit dem Sommer kommen auch die heißen Temperaturen, die schnell mal für Trockenheit in den Beeten sorgen. Ich habe eine gute Möglichkeit, die den Gießbedarf deutlich reduziert und dabei noch zahlreiche weitere positive Effekte auf die Beete hat – das Mulchen. Was das genau ist, wie Du dabei vorgehst und alles, was es sonst noch über Mulch zu wissen gibt, erfährst du in diesem Beitrag.
Warum ist Mulchen beim Gärtnern notwendig?
Wer beim Waldspaziergang einen aufmerksamen Blick vom Wegrand auf die Flächen zwischen den Bäumen wirft, wird feststellen: Hier ist kein Fleckchen unbedeckt. Egal ob Moos, Laub, morsches, abgebrochenes Holz, kleine Sträucher, Rankpflanzen, allerlei Kräuter, Grün, Pilze und vieles mehr übersäen den Waldboden auf jedem Zentimeter. Zusätzlich bietet die Baumdecke natürlichen Schutz vor Sonneneinstrahlung. Beides gemeinsam sorgt dafür, dass der Waldboden immer schön schattig und somit feucht bleibt, damit die Vielzahl der Pflanzen auch bei ausbleibenden Regen gut mit Wasser aus dem Boden versorgt werden.
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In einem Gartenbeet ist solch ein Schutz nicht gegeben. Die Beete sind meist erdig, da sie ständig neu bepflanzt und umgegraben werden. Beikraut wird, von Permakulturgärten mal abgesehen, in der Regel entfernt. Das führt dazu, dass die bloße Erde schnell trocken bis gar rissig wird, sofern sie nicht stetig bewässert oder regelmäßig umgegraben wird. Und selbst das sorgt allenfalls dafür, dass das Wasser besser einsickern kann, schützt aber nicht vor der Trockenheit des Bodens. Was also tun?
Die Lösung lautet: Mulchen.
Was ist Mulch eigentlich?
Mulchen bedeutet grundsätzlich, den Beetboden mit leicht verrottbarem, organischen Material zu bedecken. Und der wohl wichtigste und wirksamste Grund für Mulch liegt im eben Beschriebenen, der Verdunstung des Gießwassers und der Vertrocknung des Beets vorzubeugen. So trocknet die Sonne den Mulch aus, die darunter liegende Erde bleibt aber vor allem kühl und es kann keine Feuchtigkeit verdunsten.
Welche Vorteile hat Mulchen außerdem?
Die abdeckende Mulchschicht verhindert durch die reduzierte Sonneneinstrahlung auch das unliebsame Wachstum von Beikräutern, mühsames Jäten entfällt somit. Zu guter Letzt reichert passender Mulch die Erde durch den Verrottungsprozess auch noch mit wertvollen Nährstoffen an.
Wissenswert: Gerade bei Tomaten, Erdbeeren und anderen anfälligen Kulturen ist Mulchen besonders nützlich, da aufspritzendes Gießwasser (meist mit Erdpartikeln), dass beim Wässern an die Pflanze gerät, häufig Pilzbefall hervorrufen kann, was durch die abdämmende Mulchschicht verhindert wird.
Was gibt es beim Mulchen zu beachten?
Die Mulchschicht sollte, je nach Materialdicke und -dichte, mindestens 5cm betragen, um einen wirkungsvollen Effekt zu haben. Frisches Material wie Rasenschnitt sollte jedoch nicht zu dick gelegt werden, da durch die noch bestehende Feuchte sonst die obere Schicht austrocknet, während sich die untere verdichtet und Fäulnis ansetzen kann. Bei mehr Materialvorrat kann vorgetrocknet werden oder immer wieder aufgelockert und gewendet werden. Rasenschnitt verrottet schnell, kann so also immer wieder nachgelegt werden und eignet sich vor allem für Beete, die viel Stickstoff als Dünger benötigen.
Welches Material kann verwendet werden?
Als Mulchmaterial kann viel Verschiedenes verwendet werden, ob Rasenschnitt, Stroh, aber auch Hackschnitze oder Rindenmulch. In der Regel gilt: Je gröber/fester das Material, desto langsamer zersetzt es sich und umso länger kann es als Mulchmaterial dienen.
Aber Achtung:
Gröberes Material zieht durch den Verrottungsprozess Stickstoff aus der Erde, während schnell verrottendes Material die Erde damit anreichert. Es darf also mit Bedacht gewählt werden, welche Pflanzen mit welchem Material gemulcht werden. Leguminosen, also Hülsenfrüchte, wie z.B. Bohnen, kommen auch sehr gut mit gröberem Material zurecht, da sie selbst den Boden mit Stickstoff anreichern. Alternativ kann das Stickstoffdefizit durch einen groben Mulch mit vermehrter Zugabe von entsprechenden Düngern ausgeglichen werden.
Du suchst noch weitere Alternativen, die Dir das Wässern im Sommer erleichtern? Dann schau Dir meinen Artikel über Ollas an, die passive Bewässerung, die vor allem in Kübeln und Kleinbeeten besonders hilfreich und sinnvoll ist. Und falls Du eine natürliche Methode zur Düngung suchst, kannst Du ja mal Brennnesseljauche selber machen.
Du willst noch mehr Gartentipps? Lass mir gerne einen Kommentar da, zu welchem Thema Du gern noch mehr lesen willst.