Periodenunterwäsche – Vorstellung und Markenvergleich
Ein halbes Jahr lang habe ich 5 verschiedene Marken von Periodenunterwäsche getestet. Im Artikel erfährst Du, warum ich genau diese Marken gewählt habe, was meine Kriterien waren und welche Erfahrungen ich gemacht habe.
Es werden viele Frage beantwortet (auch eure) und ich habe in einer ausführlichen Tabelle den großen Markenvergleich gemacht. Am Ende gibt es mein Fazit und (meine festgestellten) Vor- und Nachteile.
Zu Beginn des Beitrags möchte ich vorneweg nehmen, dass ich alle Panties selbst gekauft und bezahlt habe und kann daher frei, offen und transparent von meinen persönlichen Erfahrungen mit den einzelnen Marken berichten, was mir besonders wichtig ist.
Was ist Periodenunterwäsche eigentlich?
Wie der Name schon sagt ist es (Unter-)Wäsche für die Periode. Natürlich keine ganz normale, sondern eine, die Deine Periode „aushält“. Durch mehrere dünne Schichten aus unterschiedlichen Materialien fängt sie Dein Blut auf, ohne, dass etwas in die Hose geht. Menstruationsslips oder -panties bieten Dir die Möglichkeit, entspannt durch den Alltag und Deine Periode zu kommen, ohne weitere Produkte nutzen zu müssen. Du trägst sie einfach wie normale Unterwäsche und bist trotzdem gut versorgt, denn der Slip fängt das Blut nicht nur auf, sondern hält Dich auch noch trocken, so dass Du gar nicht merkst, dass Du Deine Periode hast.
Warum Periodenunterwäsche und für wen ist sie geeignet?
Periodenunterwäsche kann grundsätzlich erst mal von allen menstruierenden Personen genutzt werden. Besonders geeignet ist sie aber bestimmt für Menschen, für die aus persönlichen oder medizinischen Gründen das Einführen von Menstruationsprodukten wie etwa Tampons oder der Menstruationstasse nicht in Frage kommen.
Auch für Gebärende nach der Entbindung bietet sich Periodenunterwäsche an, genauso wie für Menstruierende, die sich mit Binden unwohl fühlen, etwa weil sie die Binde im Alltag stört.
Denn die Periodenslips bieten eine hygienische Möglichkeit zu menstruieren, ohne die Verwendung zusätzlicher Produkte.
Zudem bieten sie eine Geld- und Müllersparnis, da die Periodenunterwäsche mehrere Jahre verwendet und danach auch weiter als normaler Slip getragen werden kann. Einkäufe von Periodenprodukten und die damit verbundenen Kosten entfallen. Periodenslips sind zwar erst mal teurer in der Anschaffung, rechnen sich aber auf Dauer, da sie lange verwendet werden können.
Wie wird Periodenunterwäsche gereinigt?
Nach dem Tragen solltest Du Deinen Menstruationsslip gründlich mit kaltem Wasser auswaschen, bevor Du ihn in die Waschmaschine gibst. Kaltes Wasser ist deswegen so wichtig, da das Blut sonst gerinnt und unter Umständen nicht mehr aus der Unterwäsche und vor allem aus der Auffangschicht zu entfernen ist. Also einfach ausziehen, kurz im Waschbecken unter laufendem Wasser gründlich auskneten und entweder nochmal trocknen lassen und am Ende der Periode alle Panties zusammen waschen oder direkt bei maximal 40°C in die Waschmaschine geben.
Da Periodenunterwäsche aufgrund ihrer Funktionsweise in der Zwischenschicht nicht ganz ohne Kunststofffasern auskommen, auch wenn der Slip an sich ansonsten bei den meisten Herstellern aus Baumwolle besteht, empfehle ich, die Slips in einem Guppyfriend zu waschen. Er fängt auch kleinste Mikroplastikpartikel auf und verhindert so, dass Kunststoffanteile ins Abwasser gelangen und die Umwelt verschmutzen können. Einfach die Kleidungsstücke in den Sack packen, gut verschließen und zusammen mit anderer Kleidung die Trommel füllen und ganz normal waschen.
Ich wasche im Guppyfriend zum Beispiel auch meine Sportkleidung und andere Kleidungsstücke mit Kunstfaseranteil.
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Wie viel Periodenunterwäsche brauche ich?
Das hängt natürlich ganz von Dir und Deinem Körper, bzw. Deiner Periode ab. Es gibt Menschen, die mehr, weniger, länger oder kürzer bluten. Je nachdem brauchst Du natürlich mehrere Slips täglich oder kommst vielleicht auch mit einem pro Tag aus. Und so rechnet sich das dann auf die Dauer der Periode auf vielleicht 5 oder auch 15 Panties zusammen.
Daher lässt sich das so pauschal nicht beantworten. Ich würde nach meiner Erfahrung und vielleicht mal durchschnittlich gesehen, damit rechnen, dass Du von etwa zwei Panties am Tag ausgehen kannst. Du kannst Dir aber natürlich auch erst mal einen Slip oder zwei bestellen um das ganze für Dich zu testen und Deine eigenen Erfahrungen zu machen.
Periodenunterwäsche: Der große Marken-Vergleich
Wonach habe ich die Marken ausgewählt
Für mich gibt es viele wichtige Kriterien bei der Wahl meiner Produkte. Und hierbei meine ich alle Produkte, die ich nutze. Ich erkläre kurz, worauf und warum ich beim Kauf der Periodenunterwäsche auf die jeweiligen Punkte geachtet habe.
Vegan
Allen vorneweg kaufe ich nur vegane Neuware. So auch hier. Firmen, welche also tierische Bestandteile in ihrer Wäsche verarbeitet haben, wie etwa Wolle oder Seide, sind für mich vom Tisch. Manche Hersteller haben sogar ein Peta Approved Siegel, was ich besonders toll finde, da es deutlich aufzeigt, dass es der Firma von Bedeutung ist, dass auf vegane Produktion geachtet wird und es den Käufer*innen besonders leicht macht, auf Anhieb zu erkennen, ob ein Produkt vegan ist.
Produktion
Ein weiterer wichtiger Faktor ist für mich die Herstellung und Produktion, sowohl der Bestandteile, als auch des Produktes selbst. Transparenz ist hierbei ein großes Stichwort.
Zeigt die Firma, wie, wo und unter welchen Bedingungen sie produzieren?
Wo sind die einzelnen Produktionsstandorte? Ist z.B. nur die Endfertigung in Deutschland?
Werden die Mitarbeiter aller Arbeitsschritte fair bezahlt?
Werden die Materialien und Bestandteile ökologisch produziert?
Finde ich Bio- oder Fairtradesiegel oder Zertifikate auf der Website?
Kann ich als Kund:in nachprüfen, ob das, was das Unternehmen schreibt oder mir vermittelt, auch stimmt, zum Beispiel durch einen Labelcheck?
Körperformen
Bietet die Marke ein breites Größenspektrum an oder finden nur Menschen mit Kleidergröße 34 – 38 das passende Produkt?
Natürlichkeit – Biozidfrei
Was sind Biozide und warum sind sie in Kleidung enthalten?
Biozide sind Salze, Organismen oder Chemikalien, wie zum Beispiel Silberchlorid, Zinkpyrithion und weitere. In vielen Periodenslips sind Biozide in der Zwischenschicht enthalten. Sie sollen dazu dienen, Gerüche und Bakterien zu reduzieren und so den Körper schützen und die Periode hygienisch halten. Durch ihre Wirkungsweise sind sie auch häufig in Sportbekleidung enthalten.
Grundsätzlich ist Periodenblut nicht mit zu vielen Keimen belastet, die im Äußeren schaden könnten, kommt es doch direkt aus unserem eigenen Körper. Noch dazu saugt die Unterwäsche ja das Blut auf und verhindert so, dass es zu einem dauerhaften Kontakt kommt.
Zwar müssen Biozide vor ihrer Verwendung und Verarbeitung in jeder Form von Produkten zuvor zugelassen werden und unterliegen daher auch strengen gesetzlichen Regeln und Verordnungen, dennoch sind Wirkung und Schaden umstritten.
Bei körpernah getragener Kleidung mit Bioziden kann es zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen, sowie der Veränderung der Bakterienflora auf der Haut, sowie die Resistenzentwicklung vor Krankheitserregern kommen.
Zudem führt die Auswaschung der Biozide aus der Kleidung zu einer Belastung der Umwelt.
Quellen zu Bioziden:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Umweltbundesamt
Die Kriterien
Die Informationen in der Tabelle habe ich zum größten Teil von den Herstellerwebsites. Einige zusätzliche Infos habe ich nach Anfrage per Mail erhalten.
Die perfekte Kombination aus allen Kriterien kann nach diesem Vergleich kein Hersteller für mich persönlich bieten. Was der eine hat, fehlt dem anderen usw. Allerdings sind sie alle sehr nah dran. Die Tabelle soll Dir helfen, einen kompakten Überblick über die Anbieter zu erhalten und eine Orientierungshilfe geben, sofern Du Dich entscheiden möchtest, Periodenunterwäsche (von einer oder mehrerer dieser Marken) zu testen.
Die Vergleichstabelle
Marke | erdbeerwoche | Taynie | femtis | Pourprées | Kora Mikino |
Preis pro Stück | Ab 22,90 € | Ab 21,90 € | Ab 25,80 € | Ab 34 € | Ab 29 € |
vegan | Ja, nach eigenen Angaben | PETA approved | PETA approved | Ja, nach eigenen Angaben | PETA approved |
Produktionsland | Europa | Hauptsächlich China, zusätzlich Deutschland und Italien | Asien (per Mail erfragt) | Frankreich | Deutschland (Albstadt), europäisches Ausland, nicht näher bezeichnet |
schadstofffrei/ Bio-Baumwolle | Ja, nach eigenen Angaben OEKO TEX zertifiziert | Ja, mit OEKO-TEX Nachweis (direkt auf der Website und mit Zertifikatsnachweis via Labelcheck bei OEKO-TEX) | Bio-Baumwolle, allerdings nicht alle Panties zertifiziert, deswegen ohne Siegel | Ja, mit OEKO-TEX zertifizierte Baumwolle (Zertifikat auf Nachfrage per Mail erhalten) | auf Anfrage nach eigenen Angaben GOTS zertifiziert |
fair | Ja (mit Siegel in der Wäsche) | Ja, nach eigenen Angaben | Ja, nach eigenen Angaben | Ja, nach eigenen Angaben | Ja, nach eigenen Angaben |
Biozide | nein | nein | nein | nein | nein |
Größen | 36 – 46 | 30 – 62 | 30 – 52 | 30 – 56 | 34 – 48 |
Material (Slip an sich ohne Einlageschichten) | 92% Bio Baumwolle, 8% Elasthan | Je nach Slip: Bio Baumwolle, Elasthan, Polyamid, Nylon in verschiedenen Zusammensetzungen | Je nach Slip: größtenteils (>90%) Bio Baumwolle, zusätzlich Elasthan, Nylon in verschiedenen Zusammensetzungen | Bio Baumwolle, 3 – 5 % Elasthan | Tencel Micromodal (90%, Buchenholzbasis), Elasthan (10%) |
Dermatest | – | Sehr gut 2021 | Sehr gut 2021 | – | Sehr gut 2020 |
Meine Erfahrungen
Kurz vorneweg: Natürlich gibt es noch weitere Marken im Angebot. Ich kann hier nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen mit den Modellen, die ich getestet habe. Später erschienene oder nicht von mir gefundene Marken kann ich hier leider nicht berücksichtigen.
Eure Fragen
In meiner Instagram Story wollte ich vor Erscheinen des Artikels wissen, ob ihr Fragen zum Thema Periodenunterwäsche habt. Deswegen habe ich eure Fragen hier gleich mit rein genommen. Um einen Einblick in meine Testzeit und meine Erfahrungen zu bekommen, ist das ein guter Einstieg.
Falls Du noch weitere Fragen zum Thema hast, schreib gerne einen Kommentar unter den Beitrag oder schicke mir eine direkte Nachricht per Mail oder über die sozialen Medien.
„Geht da auch nix daneben?“
Dazu ein kleiner Fakt meiner Testphase. Ich habe die Panties wirklich auf Herz und Nieren getestet. Das bedeutet, an Tagen, an denen ich nicht gearbeitet habe, habe ich die Wäsche so lange getragen, bis sie tatsächlich „übergelaufen“ ist. Denn ja, irgendwann kommt auch so eine Periodenunterwäsche an ihre Kapazitätsgrenzen.
Die gute Nachricht: Ich habe an den starken Tagen einen Slip ganze 24 Stunden tragen können, bevor er wirklich „voll“ war. Und da ich seit dem Wechsel meines Verhütungsmittel an den starken Tagen wirklich starke Tage habe, soll das schon was heißen.
Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du Sorge haben musst.
Zum einen sind die Panties gar nicht darauf ausgelegt, so lange durchzuhalten (in der Regel wird empfohlen, die Wäsche alle 12 Stunden zu wechseln). Und zum anderen gibt es die Unterwäsche auch in allen erdenklichen Ausführungen. Von wenig bis sehr viel Fassungsvermögen, von schwachen bis starken Tagen ist da wirklich alles dabei. Ich hatte durchschnittliche Modelle und kann sagen, dass sie für mir für einen Tag (also von morgens bis abends) vollkommen ausgereicht haben.
Bezüglich der Milliliterangaben fällt es mir (und vermutlich vielen anderen auch) schwer, das einzuschätzen, deshalb habe ich sie auch nicht in die Vergleichstabelle mit aufgenommen. Mit den Bluttropfenangaben können die meisten ohnehin mehr anfangen, die Angabe ist vielen ja auch von Binden und Tampons bekannt.
Zudem sind die Panties ja extra so konzipiert, dass sie die Flüssigkeit aufnehmen und Du Dich trotzdem nicht so fühlst, als hättest Du eine feuchte Windel an. Was ich zu Beginn für kaum möglich hielt, überraschte mich bei der ersten Benutzung doch sehr. Es läuft, es tritt aus, es wird aufgesaugt und danach ist das Gefühl wieder wie in ganz normaler Unterwäsche. Wirklich toll!
„Wie sicher fühlst Du Dich im Vergleich zu anderen Periodenprodukten?“
Natürlich ist Menstruationsunterwäsche nicht dafür gemacht, mit ihr Schwimmen zu gehen. Ansonsten ist mit ihr aber alles ganz normal möglich. Ich war damit Radfahren, Arbeiten (zu der Zeit noch in einem körperlich anspruchsvollen Ganztagsjob), habe sie nachts getragen, im Liegen, im Sitzen, im Gehen, einfach immer und überall.
Ich habe bisher eine Woche meines Lebens Binden benutzt. Daher kenne ich zumindest zum Vergleich das Gefühl, wie es ist, eine Binde zu tragen.
Ansonsten habe ich noch nie in meinem Leben „frei“ geblutet, da ich immer Tampons und später die Menstruationstasse benutzt habe.
Das war für mich erst mal ein ungewohntes Gefühl, da ich in den ersten Tagen das dezente Panikgefühl hatte, ich wäre nicht versorgt und müsste sofort auf die nächste Toilette rennen, als das Blut anfing zu laufen.
Was an sich ja für die Unterwäsche spricht, da es sich tatsächlich so anfühlt, als hättest Du ganz normale Unterwäsche an und eben nicht wie bei einer Binde, eine dicke, extra Einlage, die verrutschen kann, die Du deutlich spüren kannst (so ging es zumindest mir) und die Dich ständig an Deine Periode erinnert.
Ich habe mich in keinster Weise mit der oder durch die Periodenunterwäsche eingeschränkt gefühlt und hatte auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass sie mich „im Stich“ lässt. (Dazu nochmal ein Verweis auf die Frage davor und die dazugehörige Antwort.)
Ich kann also sagen, dass mich die Periodenunterwäsche genauso gut und zuverlässig durch den Tag gebracht hat, wie es Tampons oder die Tasse auch getan haben. Was ich weiterhin benutzen werde und warum, dazu später mehr in meinem abschließenden Fazit.
„Hast Du eine Empfehlung für Periodenunterwäsche, in der ich mich nicht tot schwitzen muss?“
Tatsächlich hatte ich während meines Tests keine übermäßigen Probleme mit Schwitzen. Das mag daran liegen, dass ich die Panties nicht im Hochsommer getestet habe (sollte ich hier noch neue Erfahrungen sammeln, werde ich den Abschnitt dementsprechend aktualisieren) oder daran, das jeder Körper anders ist. Oder am Modell/Material der Wäsche. Ich fand alle Panties sehr angenehm zu tragen. Näheres dazu in meinen Erfahrungen im Anschluss.
Die Testmodelle
Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden, nur schwarze Modelle zu bestellen. Zum einen war das die einzige Farbe, die alle Marken im Angebot hatten und zum anderen dachte ich, sollte es doch Flecken geben, sieht man sie darin am wenigsten (nicht, dass das irgendeine Rolle spielen sollte :D).
Inzwischen gibt es von fast allen Marken eine (deutlich) größere Auswahl, was Schnitt, Farbe, Stoffe, ect. angeht. Würde ich also zum jetzigen Zeitpunkt bestellen, würde ich mich vielleicht auch für andere Modelle entscheiden.
Ich bin übrigens 1,77m groß und würde sagen, dass ich eine durchschnittliche Figur habe. Für diejenigen, denen das zur Orientierung dient, gebe ich daher die Größen mit an.
Welche Modelle ich getestet habe
- erdbeerwoche „erdbeerwoche Periodenslip“, Gr. 44
- Taynie „Feeling“, Gr. 42
- femtis „Lene“. Gr. L (42/44)
- Pouprées „Rose“, Gr. 40 (FR Gr. 42)
- Kora Mikino „Sivvy“, Gr. 42
Versand und Anprobe
Bei Pourprées und femtis musste ich die Panties umtauschen. Das Modell von Pourprées war mir zu groß, also musste eine Nummer kleiner her. Bei femtis hatte ich ursprünglich das Modell Insa bestellt, was mir dann aber viel zu knapp war. Da sind die Geschmäcker und Wohlfühlschnitte aber natürlich bei jedem anders. Natürlich auch abhängig von der eigenen Anatomie.
Im Versand waren alle sehr nachhaltig und müllreduziert.
Die Zwischenschicht
Bei Taynie und Femtis geht die Einlage hinten bis nach oben zum Bund. Bei den anderen drei ist sie weiter unten abgenäht. Grundsätzlich macht es für die Leistung der Panties keinen Unterschied. Lediglich bei dem Slip von Erdbeerwoche habe ich die Naht, die quer im unteren Bereich des Hinterns verläuft, als störend empfunden. Nach eine Weile tragen ist das aber auch wieder vergessen. Bei Pourprées und Kora Mikino spürt man die Naht überhaupt nicht.
Was nach dem Kauf vielleicht auffallen mag, aber nicht abschrecken sollte: Es kann sein, so war es zumindest bei mir bei allen Panties, die eine mehr, die andere weniger, dass sie beim Gehen in Unterwäsche etwas „knistern“. Das liegt am Material der Zwischenschicht. Davon darfst Du Dich nicht irritieren lassen. In der Regel hast Du ja etwas über Deinem Slip an und dann ist das auch weg.
Tragegefühl/ Schnitt
Was ich allen Panties zu Gute halten muss – sie alle haben einen angenehmen, weichen, nicht einschneidenden Bund. Das finde ich vor allem während der Periode sehr wichtig, da die Beschwerden ohnehin meist schon stark genug sind. Wenn das Höschen dann gut, bequem und angenehm sitzt macht das, zumindest für mich, schon vieles leichter.
Alle Höschen tragen sich ausnahmslos wie normale Unterwäsche. Am Anfang spürt man vielleicht noch einen kleinen Unterschied, der ist aber schnell vergessen und bald fühlt es sich an wie jeder andere Schlüpfer, genau so soll das sein!
erdbeerwoche „erdbeerwoche Periodenslip„
Auf dem Bild sah das Modell so aus, als würde es eher knapp ausfallen, weswegen ich mich dazu entschied, es vorsichtshalber eine Nummer größer als sonst zu bestellen, zum Glück!
Der Slip von erdbeerwoche hat einen wirklich super angenehmen Schnitt, ich mag die Passform sehr gern. Als ich bestellt hatte, hatten sie nur dieses Modell im Angebot und ich war umso begeisterter, dass es so gut passte. Der Stoff ist weich und sehr angenehm zu tragen, wirklich gut!
Taynie „Feeling„
Der Schnitt dieses Slips ist etwas knapper als das Modell davor. Der Bund ist glatt und breit, was ich sehr angenehm finde.
Leider hat dieses Modell von Taynie einen sehr hohen Kunststoffanteil, was ich beim Tragen, aber auch schon in der Hand, gemerkt habe. Ich persönlich bin kein Fan von synthetischer Unterwäsche, ich mag einfach dieses aalglatte Gefühl nicht. Würde ich heute nochmals bestellen, würde ich mich für ein anderes Modell entscheiden.
Der Vollständigkeit halber muss ich aber hinzufügen, dass ich vielleicht nicht alle Beschreibungen genau gelesen hatte und vermutlich dachte, das sei auch ein Baumwollmodell. Als es dann da war, dachte ich, ein etwas anderer Slip zum Vergleich wäre sicher auch nicht schlecht und habe ihn dennoch behalten.
Zudem hat Taynie seit meiner Bestellung und dem Test inzwischen viele neue Modelle und eine deutlich größere (und wie ich finde wirklich gute) Auswahl!
Übrigens kannst Du die Panties von Taynie auch bei 60°C waschen!
femtis „Lene„
Das Modell von femtis ist vom Stoff her etwas dicker als die anderen Marken. Auch die Nähte um den Bund und an den Beinen sind fester und weniger nachgiebig. Eine Nummer größer wäre aber vermutlich zu weit gewesen, da der Slip ansonsten (und vielleicht gerade wegen der Nähte), einen guten Sitz hat, ohne einzuschneiden. Im Gesamten ist auch dieses Modell angenehm zu tragen und hat einen guten Schnitt.
Pouprées „Rose“
Dieses Modell hat einen schönen Spitzenbund. Zum Zeitpunkt meiner Bestellung die einzige der fünf Marken mit diesem Angebot. Inzwischen gibt es auch bei allen anderen verschiedene Stile und auch Spitze. Durch den Bund spürt mensch fast gar nicht, wo der Slip abschließt, was ein sehr angenehmes Gefühl ist, da er trotzdem gut sitzt. Auch der Stoff ist, wie bei allen anderen (außer Taynie, siehe Beschreibung), sehr angenehm und weich.
Kora Mikino „Sivvy“
Mit dem Modell bin ich richtig gut „eingepackt“. Es ist etwas höher geschnitten und hinten auch breiter, für mich genau das Richtige. Aber da sind wir wieder bei der Geschmackssache. Auch hier ist der Gesamteindruck beim Tragen sehr gut, angenehm und auch wohlfühlig.
Fazit
Ihren Zweck haben die Panties für mich alle erfüllt, das Waschen gut überstanden und keines der Modelle hat Produktionsfehler aufgewiesen, hat nach dem halben Jahr in irgendeiner Weise an Qualität eingebüßt oder andere Kritikpunkte aufzuweisen.
Die Periodenunterwäsche ist eine Möglichkeit von vielen, die eigene Blutung so angenehm und stressfrei wie möglich zu gestalten. Natürlich ist es nur ein Angebot von vielen und hat nicht den Anspruch, für alle geeignet zu sein oder verwendet zu werden. Deswegen gibt es jetzt nochmal eine kurze Zusammenfassung aller möglichen Vor- und Nachteile, die für Dich in Frage kommen können, oder eben auch nicht.
Vorteile
- Menstruation ohne Produkte zum Einführen möglich
- Müll einsparen im Vergleich zu Binden
- kein Verrutschen, wie vielleicht bei Stoffbinden
- viele Marken, große Auswahl, für jede:n was dabei
Nachteile
- aufwändiger in der Reinigung als andere Periodenprodukte
- unterwegs an starken Tagen ist ein Beutel zur Aufbewahrung im Falle eines Wechsels notwendig
- Auseinandersetzung mit dem eigenen Blut (für manche:n ein Problem)
- Anschaffungskosten auf ein Mal recht hoch
Werde ich die Periodenunterwäsche weiter tragen?
Grundsätzlich, ja. Ich denke jedoch, dass ich die Panties in Zukunft eher als zusätzliches „Backup“ verwenden werde. An langen Tagen, wenn ich viel unterwegs bin oder vor allem auch an den starken Tagen, um mich rundum versorgt zu wissen. (Und dafür finde ich sie wiederum super praktisch, weil es bedeutet, dass ich mir nie wieder meine Unterwäsche ruiniere, weil ich meine Periode habe!)
Für mich ist der Aufwand des Waschens, bzw. der Vorwäsche, einfach zu umständlich, wenn ich doch bereits ein Produkt habe, mit dem ich sehr gut eingespielt bin und das für mich wunderbar funktioniert: meine Menstruationstasse.
Trotzdem war es mir wichtig, die Periodenunterwäsche zu testen, um eigene Erfahrungen zu sammeln und vielleicht sogar ein noch besseres Produkt zu finden. Es war auf jeden Fall ein verrücktes, neues und irgendwie auch befreiendes Gefühl, einfach mal „laufen lassen“ und trotzdem gelassen durch den Alltag gehen zu können. 🙂
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Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Test, dem Vergleich und meinen Erfahrungswerten etwas mehr über die Menstruationsunterwäsche zeigen und eventuelle Unsicherheiten oder Fragen aus dem Weg räumen.
Lass mir gerne Dein Feedback oder unbeantwortete Fragen in den Kommentaren da.
Wow, toller und ausführlicher Überblick! Danke dafür!
Ich habe die Slips von Pourprees jetzt schon lange immer mal wieder im Hinterkopf und deine Review zieht mich da noch ein Stück weiter hin. Ich stell mir das einfach sehr angenehm vor, gerade in der Arbeit.
Eine Frage habe ich und ich hoffe, sie ist nicht zu persönlich:
Riecht es? Ich kenne das von früheren Bindenzeiten, das roch immer ein bisschen. Was grundsätzlich natürlich nichts schlechtes ist und eben ganz normal ist. Trotz allem tue ich mich damit noch schwer. Vielleicht kauf ich mal einen Testslip.
Jedenfalls ein spannendes Thema.
Hallo Julia,
Danke für Dein Feedback, ich freue mich, wenn Dir mein Artikel geholfen hat.
Die Sache mit dem Geruch ist einer der Gründe, warum manche Marken eben Biozide verwenden. Da diese wohl die Gerüche und Bakterien unterbinden.
Meine Erfahrung ist, dass die Wäsche nur dann „riecht“, wenn sie wirklich wirklich voll ist. Also bei einer Nutzung von 12h vielleicht an den richtig starken Tagen. Allerdings ist mir das auch nur beim Gang aufs WC aufgefallen, ansonsten habe ich das nicht bemerkt. Wen das stört, kann ja einfach öfter mal die Wäsche wechseln. Aber wie Du schon sagst, grundsätzlich ist es ja nicht schlimm und auch ganz normal. Solange nicht gleich der Büronebensitzer bescheid weiß. 😉
Probier’s am besten mal für Dich aus, es ist eben doch eine sehr individuelle Sache.
Viele Grüße,
Amelie