Weihnachtsbaum aus Treibholz selber bauen
Christmas tree, my christmas tree…
Alle Jahre wieder werden Massen an Bäumen gefällt, nur um in den Wohnzimmern in aller Welt zu vertrocknen, den Wohnzimmerboden voll zu nadeln, im schlimmsten Fall in Flammen aufzugehen und am Ende am Straßenrand zu liegen und lieblos entsorgt zu werden.
Doch wir müssen nicht unserer Umwelt schaden und Bäume nur dafür wachsen lassen, um sie für zwei Wochen in der Wohnung dekoriert zu bewundern. Es geht auch anders. Bereits letztes Jahr habe ich eine einfache und schöne Variante eines DIY Baumes gezeigt und dieses Jahr gibt es die Anleitung, wie Du Dir einen Weihnachtsbaum aus Treibholz selber bauen kannst.
Traditionen sind ja bekanntlich da, um gebrochen zu werden und ehrlich gesagt steht dieser Baum vom der Gemütlichkeit und der Atmosphäre, die er verbreitet, einem „normalen“ Weihnachtsbaum um nichts nach. Also legen wir gleich los.
Was Du brauchst
- Treibholz in verschiedenen Größen und Längen
- ein großes Stück Treibholz oder alternativ einen abgesägten Baumstumpf als Fuß
- eine Metallstange (ich habe zwei Gewindestangen mit 10 mm Durchmesser in verschiedenen Längen verwendet und sie am Ende einfach abgesägt)
- eine Metallsäge
- einen Holzbohrer
- einen Meterstab
- einen Stift
- Baumschmuck nach Wahl (Kugeln, Lichterketten, Naturschmuck wie Tannenzapfen oder Orangenscheiben, dünner Draht zum Befestigen, …)
- etwas Weiches zum Unterlegen, um den Boden zu schützen (Filz, Moosgummi, Stoffreste)
- optional Muttern und Schrauben zum Fixieren der Stange (Ich habe Karosseriescheiben und Sechskantmuttern in der passenden Größe für den großen Baum verwendet, auch um ihn durch die Spannung zu stabilisieren. Kann aber auch einfach ins Holz gesteckt werden, wenn es dick genug ist, das hat bei dem kleinen gereicht.)
- optional Tücher um den Fuß zu dekorieren
- optional eine Holzsäge
Zur Referenz:
Mein großer Baum ist gut 1,40 m hoch, besteht aus 33 Hölzern und das größte ist etwa 90 cm lang.
Der kleine ist vom Boden bist zur Spitze 70 cm hoch, aus 15 Hölzern und das längste ist 55 cm lang.
Wie Du vorgehst
Bevor es ans Werkeln geht, darfst Du Dich zu einem Ausflug in die Natur aufmachen und eine Ladung Treibholz sammeln. Wie dick Deine Äste sein sollen, darfst Du danach entscheiden, was Dir gefällt und natürlich auch danach, was Du finden kannst. Für ein voluminöseres, plastischeres Erscheinungsbild würde ich dünnere und dafür mehr Äste verwenden. Ich hatte nicht mehr dünnere zur Auswahl, bin mit dem Ergebnis aber genauso zufrieden.
Ich hab vorsorglich ein paar mehr mitgenommen, um etwas rumprobieren zu können und weil ich für übriges Schwemmholz sicher auch noch weitere Möglichkeiten finde, es kreativ zu verarbeiten. Du kannst zu viel gesammeltes Holz, dass Du nicht brauchst, auch einfach wieder an den Sammelort zurück bringen.
Wieder Zuhause wird das Holz bei Bedarf erst mal zum Trocknen ausgelegt. Ich habe es einfach auf ein Malervlies gelegt und regelmäßig gelüftet. Je nachdem, wann Du Dein Holz sammelst, kann es natürlich auch sein, dass Du trockenes Holz findest und direkt mit dem Werkeln anfangen kannst.
Jetzt kannst Du erst mal Deine Hölzer nach der Größe sortieren und anordnen, wie es Dir gefällt. Ich hatte das auch bereits am See beim Sammeln gemacht, um zu sehen, wie groß der Baum etwa wird, wie viele Äste ich noch brauche/haben will und wie es generell aussieht. Übrigens: Als kleinen „Stamm“ habe ich auch einfach Treibhölzer genommen und sie an den Enden abgesägt, damit sie stabiler stehen. Wenn Du welche in passender Form oder mit relativ geraden Enden findest, kannst Du sie natürlich auch einfach so belassen.
Wenn Du damit fertig bist, kannst Du die Hölzer vermessen und markieren. Dafür einfach den Meterstab anlegen und in der Mitte eine kleine Markierung zum Bohren anzeichnen.
Anschließend wird der Fuß gebohrt und die Stange daran/darin befestigt und danach die Hölzer durchbohrt und nach und nach auf die Stange gefädelt. Wenn alle Äste angebracht sind, kann die Stange auf die richtige Länge abgesägt werden.
Als Spitze habe ich mir kleine, etwas breitere, flachere Treibhölzer gesucht, sie auf einer Seite angebohrt und sie einfach auf die Spitze gesteckt. So hast Du nicht nur einen schönen Abschluss, sondern lässt auch die Stange ganz einfach im Holz verschwinden.
Jetzt kannst Du den Baum an der gewünschten Stelle positionieren. Ich habe übrigens einfach alte, abgeschnittene Hosenbeine einer Jeans untergelegt, um das Parkett, bzw. das Schränkchen im Büro etwas zu schützen. Wenn Du möchtest, kannst Du den Fuß noch mit ein paar Tüchern oder Stoffen dekorieren oder einfach so lassen, wie es Dir am besten gefällt. Ich finde beide Varianten sehr schön.
Zum Schluss wird der Baum noch verziert. Auch hier – Du kannst den Baum natürlich auch ganz schlicht und minimalistisch ganz ohne Kugeln oder natürlicher Deko belassen. Hat auch was, wie ich finde. Ich persönlich finde die Mischung aus klassischen Kugeln und einer dezenten Lichterkette, zusammen mit getrockneten Tannenzapfen und Orangenscheiben (die ich einfach schneide und für ein paar Tage auf der Heizung trockne) an dem ohnehin schon sehr naturbezogenen Baum, sehr schön. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass beispielsweise selbst gehäkelte Sterne, Salzteigausstecher (gerade mit Kindern eine schöne Sache) oder andere selbst gemachte Dekoration sich sehr schön an diesem Baum macht.
Und schon ist Dein selbstgemachter Weihnachtsbaum aus Treibholz fertig!
Jetzt wünsche ich Dir ganz viel Spaß beim Nachbauen und noch mehr Freude an dem Baum selbst, den Du, einmal gebaut, jedes Jahr wieder auf- und abbauen und ihm durch wechselnde Dekoration einen immer neuen Look geben kannst.
Wünschst Du Dir noch weitere festliche DIYs oder hast Du noch andere Ideen für nachhaltige Advents-/Weihnachtsdekoration? Schreib gern einen Kommentar unter diesen Beitrag, auch als Inspiration für andere Leser*innen.