DIY Upcycling Adventskalender
Für viele Menschen bedeutet Advent und Weihnachten ja häufig Stress, viel Geld ausgeben und gehetzt von A nach B zu rennen, um alles zusammenzusammeln, das den Lieben zeigen könnte, wie sehr sie geschätzt werden. Dass es auch anders geht und Du auch schöne und noch dazu nachhaltige DIY Upcycling Adventskalender ganz einfach selber machen kannst, will ich Dir heute zeigen.
Adventskalender sind oft ein Weg, den Lieben fast einen ganzen Monat lang eine (süße) Freude zu bereiten. In den allermeisten Fällen werden sie bereits fertig gekauft. Hier sind der Auswahl ja keine Grenzen gesetzt. Ob schlicht mit Schokolade, mit besonderen Getränken, Schmuck, Kosmetik, Pflegeprodukten, Fanartikel, Kleidung, Deko, usw. Jeder erdenkliche Schnickschnack ist als Adventskalender verfügbar.
Und ja, bevor jetzt hier Stimmen laut werden, dass es auch andere gibt, möchte ich selbstverständlich nicht unerwähnt lassen, dass auch die Nachhaltigkeitsbranche hier nicht geschlafen hat und es inzwischen auch einige Anbieter gibt, die Adventskalender mit Zero Waste Produkten, Mehrwegalternativen, veganen Schleckereien oder noch mehr anbieten.
Aber das soll ja hier kein Werbebeitrag werden, sondern Möglichkeiten zeigen, wie Du selbst, ganz persönlich, kreativ und individuell und mit wenig Geld (und sogar einem Haufen Müll), einen (oder mehrere) schöne Adventskalender selbst machen kannst, die wieder und wieder verwendet werden können. Ich habe eine ganze Menge Ideen und Varianten für Dich und denke, da ist für Jede*n was dabei. Also legen wir gleich los.
Der Schlichte
Was Du brauchst
- leere Klopapierrollen
- Stifte oder Liner in der Farbe Deiner Wahl
- Geschenkbänder, Kordeln, ect. (ich behalte für solche Fälle immer die Geschenkbänder auf, die ich mal bekommen habe und benutze sie wieder, so werden es auch viele verschiedene)
Wie Du vorgehst
Zunächst werden die Klopapierrollen zu kleinen Paketen gefaltet. Dazu erst die Rolle in der Mitte knicken und anschließend jede Kante um einen guten Zentimeter mit den Fingern nach innen drücken, um eine Lasche zu formen. Anschließend können die Kanten nochmals festgedrückt werden, um eine glatte Kante zu erhalten.
Danach werden die Zahlen auf die Päckchen geschrieben. Du kannst natürlich die Rollen noch ganz nach Deinen Wünschen verzieren und bemalen, wie es Dir gefällt. Ich habe mich hier mal für die einfache Variante entschieden.
Jetzt kannst Du den Kalender befüllen und anschließend die einzelnen Pakete mit den Bändern, Schnüren und Kordeln verschließen. Durch die Bänder ist ein zusätzliches Kleben nicht notwendig, die Seiten bleiben auch so geschlossen.
Der Große
Was Du brauchst
- Leere Pappdosen (z.B. von Kakao, Zucker, Cappuchinopulver, Müsli, Whiskyflaschen oder ähnlichem)
- Packpapier, falls Du selbst nicht genug beisammen hast, frag doch einfach mal im Unverpackladen oder anderen Geschäften nach. Häufig werden Leerräume in Kartons mit diesem Papier gestopft und dort ist meist mehr als genug vorhanden
- Kleber oder Tesa
- Stifte oder Farben nach Wahl
Wie Du vorgehst
Zu Beginn legst Du die Rollen auf das Papier, wickelst sie ein und zeichnest, bzw. schneidest es Dir in der passenden Größe zurecht. Du kannst natürlich auch die Höhe mit einem Lineal messen und den Umfang mit einer Schnur, um das genaue Maß zu erhalten, das dauert dann eben ein wenig länger. Bedenke, dass es Sinn macht, etwas Überschuss zu lassen, falls Du Dich verschneidest, damit Du am Ende nicht eine schmale Lücke in der Mitte oder an einem der Ränder hast und es nochmal machen musst. Nachschneiden geht immer.
Jetzt kannst Du Dich daran machen, das Papier zu verzieren. Ich habe mich für adventliche/weihnachtliche Motive entschieden und diese frei Hand mit einem Liner aufgemalt und mit ein paar Holzstiften ein paar Highlights gesetzt. Die Zahlen für den Kalender habe ich in die Motive mit eingebaut.
Anschließend wird das Papier an den Dosen befestigt und die Dosen befüllt. Da die Deckel hier nicht verschlossen werden, kannst Du den Kalender in aller Ruhe basteln und erst am letzten Novembertag befüllen.
Der Bunte
Was Du brauchst
- Alte Konservengläser, ich habe hier alles mögliche verwendet, von Kapern, Aufstrichen, Oliven, Essiggurken,… je vielfältiger die Größen und Formen, umso schöner wird der Kalender am Ende.
- Acrylfarbe nach Wahl
- Pinsel
- Papier
- Liner
- Schere
- Kleber
Wie Du vorgehst
Erst werden die Gläser bemalt. Welche Farbe(n) Du dafür wählst, ob Du mehrere Lagen mit Muster und Motiven machst oder sie, so wie ich, einfarbig hälst, kannst Du wieder ganz nach Deinem Geschmack entscheiden.
Ich habe die Farbe einfach direkt auf die Gläser gegeben und dann verstrichen, so spare ich es mir, einen Teller oder ein Glas sauber machen zu müssen, auf dem nur die Farbe war.
Damit nicht hineingesehen werden kann und weil es leichte zu bemalen ist, habe ich den Boden auch angestrichen und die Gläser dann kopfüber zum Trocknen aufgestellt.
Für die Zahlenetiketten kannst Du Dir entweder Vorlagen im Internet ausdrucken oder selbst welche zeichnen. Nimm Dir dafür einen runden Gegenstand (oder, falls vorhanden, eine Schablone) und zeichne Dir Kreise vor und schneide sie aus. Jetzt kannst Du die Zahlen drauf schreiben und anschließend auf die getrockneten Gläser kleben.
Auch hier kannst Du erst später befüllen, da auch die Schraubgläser nicht weiter versiegelt werden.
Der Minimalistische
Jetzt werden wir super schlicht. Für diesen Adventskalender brauchst Du lediglich ein etwas größeres Glas und Papier. Diese Variante ist in Schriftform. Für Menschen, die sich entweder nichts aus Gebrauchsgegenständen, Süßigkeiten oder so machen, die lieber Texte als Dinge mögen oder die mensch einfach mit ein paar schönen Worten beschenken will.
Das kann sein:
- Eine Geschichte in 24 Teilen, ob selbst geschrieben oder rausgesucht. Dafür können die Zettel nummeriert oder zum Beispiel auch an einer Kordel nach der Reihe aneinander gebunden werden mit einer Startmarkierung.
- Kleine Komplimente und schöne Worte an die Person, wer steht nicht gerne mit lieben Worten auf. Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass wir mehr positive Ehrlichkeit und Herzlichkeit brauchen.
- Schöne Zitate, Sprüche oder gute Gedanken, mit denen mensch durch den Tag gehen oder darüber nachdenken kann
- ein ganzer Haufen schöner Gutscheine
- was immer Dir sonst dazu einfällt
Noch mehr Varianten
Meine gezeigten Varianten sind natürlich nur Modelle. Du kannst die Gestaltung natürlich noch erweitern, indem Du beispielsweise auf die Gläser noch keine Stoffdeckelchen bindest oder andere Dinge benutzt. Werd einfach selbst kreativ, schau, was Du im Haushalt übrig hast und dafür verwenden kannst.
Wenn Du möchtest, kannst Du auch alle Varianten mischen und zu einem Kalender zusammenfügen. So wird er noch vielfältiger und Du brauchst nicht lange suchen oder sammeln, bist Du von einer Sorte (Dosen oder Gläser) 24 Stück zusammen hast.
Möchtest Du auch Teil der Radieschenfamilie werden?
Weitere Möglichkeiten Adventskalender selbst zu machen könnten sein:
- leere Konservendosen (Achtung auf die Schnittkante, diese am besten mit dickem Klebeband oder ähnlichem versiegeln, damit sich niemand schneidet)
- Robuste Briefumschläge oder Papiertüten in verschiedenen Größen. Auch sie können individuell gestaltet und jedes Jahr neu befüllt werden. Wenn sie nicht zu schwer sind, macht sich das auch besonders schön aufgehängt an einer Kordel als Girlande. Damit kann aber z.B. auch ein selbstgemachter Weihnachtsbaum bestückt werden.
- leere Kartons, ob Schuhkartons oder von Lebensmitteln wie Babybrei, Lebkuchen, … was eben so anfällt
- kleine selbstgenähte Stoffsäckchen, auch hier können bereits vorhandene Stoffreste von anderen Nähprojekten oder Altkleider verarbeitet werden
Und womit befüll‘ ich jetzt das Ganze?
Je nachdem, für welche Variante Du Dich entschieden hast, steht Dir jetzt natürlich mehr oder weniger Platz zur Verfügung. Natürlich ist es schön, wenn Du Dich beim Befüllen nach den Interessen und Wünschen des zu Beschenkenden orientierst. Und ich persönlich finde ja, ein gut überlegter und toll gefüllter Adventskalender ersetzt jedes Weihnachtsgeschenk. Da freut sich der*diejenige jeden Tag und hat unter Umständen viel und lange etwas davon.
Ganz vielfältige Ideen für große und kleine Geschenke habe ich in meinem Guide zum nachhaltigen Schenken aufgelistet – lass Dich davon gerne inspirieren. Bei frischen Dingen (wie z.B. selbstgemachten Lebensmitteln wie Müsliriegel oder Energyballs) kannst Du ja einen Zettel in das jeweilige Schächtelchen legen, dass Du der Person das heutige Päckchen selbst gibst, dann gibt es schon einen Anlass für ein kurzes Treffen, ein kurzes Schwätzchen und/oder einen gemeinsamen Kaffee/Tee.
Falls Du Dich noch mehr in weihnachtliche Stimmung bringen willst, kannst Du ja überlegen, ob Du mal Kerzen selber machen willst. Oder genieß einfach die kalte Jahreszeit mit Punsch und Bratäfeln oder Früchtebrot.